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Work hard, get the maximum of fun!

Ein Tag im Leben des Nils Joppelt, CEO und Gründer des Internet Start-Ups "Digital Invaders"

8.00 Uhr: Der Tag für einen Startup-CEO beginnt zeitig. Während Joppelt, am Frühstückstisch sitzend, mit der linken Hand zyklisch die Kaffeetasse zum Mund führt, manövriert seine rechte virtuos über die Tastatur seines Notebooks, um die ersten Emails abzuchecken. Es sind ca. 400, die meisten aus den USA - wegen dem Zeitunterschied. Mit der Geschwindigkeit eines Hütchenspielers separiert er die unwichtigen von den brauchbaren Messages und findet sogar noch Zeit für zwei Kurzantworten. Einzige Leidtragende bleibt seine Müslischüssel, die er unangetastet zurücklässt. "Time is cash" schmunzelt der gerade mal 30jährige und sieht dabei noch wie ein richtiger Lausbub aus. Noch zwei SMS an Geschäftspartner, dann nichts wie rein in die Designerturnschuhe. Krawatte ist bei Joppelt verpönt, aber Hemden dürfen es schon sein, vorzugsweise in den Farben margenta und weiss, welche die Firma "Digital Invaders" symbolisieren. Der Spitzkragen wird dabei elegant übers schwarze Jacket geklappt. "Das sieht einfach cooler aus, so wie in einem Tarantino-Film."

8.20 Uhr: Joppelt schwingt sich elegant aus seinem Firmenwagen. Mit dem Handy verifiziert er noch einmal den geplanten Termin mit den Investoren und macht alles klar für das heutige Abendessen: Sushi mit Geschäftsfreunden steht auf dem Plan, bei seinem Lieblingsjapaner."I like that japanese stuff", kommentiert Jopplet im akzentfreien fliessenden englisch. Im Eingangsbereich der Digital Invaders-Büroräume verkünden ein Stapel unsortierter leerer Pappkartons den Geist von Start-Up und Aufbruch. Ein Mitarbeiter braust uns auf seinem Kickboard heran. Jopplet entgeht nur um Haaresbreite einer Kollision. "Hey Aufpassen Ben!" Er erkennt seinen Marketing-Chef Ben Rilke, den hier alle nur B.R. nennen. "Ben ist ein richtiger Workholic, full of energy, ein smarter Typ - aber immer gut drauf. Hat meistens einen Joke auf Lager". Es herrscht ein lockerer, cooler Umgangston bei den Digital Invaders. "B.R. Kommst Du bitte nachher kurz vorbei, um mir die Entwürfe für den Messestand zu zeigen?" "Na klar Nils, freu Dich drauf. Da sind ein paar total spacige und abgefahrene Designs dabei."

11 Uhr: Joppelt sitzt konzentriert an seinem Desk und feilt an einer Rede, die er am nächsten Tag vor einem wichtigen grossen Chemie-Konzern halten wird. Vielleicht die Chance, dort ganz fett ins Business einzusteigen. Nebenbei fertigt er noch eine Multimedia-Präsentation in Powerpoint an. Immer wieder wird er dabei durch das Telefon unterbrochen. Wichtige Partner und potentielle Kunden wollen wissen, wie der Hase läuft. Geduldig erklärt er immer wieder das Geschäftsmodell der Digital Invaders. "Einfach formuliert: Unsere Mission besteht darin, weltweiter Leader für Digital Converting and Communication Process Software zu werden."

14.45 Uhr: Kurze Besprechung mit der Sales-Unit. Es gilt die weitere strategische Marschroute festzulegen. Die Kernfrage: Welche europäischen Märkte sollen zuerst erobert werden: Skandinavien oder die Be-Ne-Lux-Länder? Nach 90 Minuten intensiver Diskussion steht fest: Erst Skandinavien, dann Be-Ne-Lux!

17.30 Uhr: "Na B.R. nun mal her mit den Messe-Entwürfen". Marketing-Chef Ben Rilke schiebt lässig drei DIN A1-grosse Ausdrucke mit den Desingvorschlägen für den neuen Messestand auf Jopplets Schreibtisch. Kurz, aber intensiv mustert er die Entwürfe. "Gefällt mir! Wir nehmen Vorschlag 2, aber das Firmenlogo muss noch grösser rüberkommen. Das muss richtig knallen!" "Okay Chef", flachst B.R. , "und die Hostessen, dachte ich, tragen getreu unserem CI hautenge margentafarbene Lederjeans und knappe weisse Tops - natürlich bauchnabelfrei. Das wird die Leute scharenweise anlocken." "Ich sehe, du hast alles im Griff. Okay, ich muss noch meine Ansprache vorbereiten. Wir haben gleich Firmen-Meeting"

18 Uhr: Firmenmeeting für alle Mitarbeiter. Man versammelt sich in der "Invaders Lounge". Cola and Pizza for free! Joppelt erläutert Fragen zum geplanten IPO und schwört sein Team auf die Company-Mission ein. "Hey Leute, ich kann ganz stolz sagen: Wir sind ein richtig gutes Team - eine dufte Truppe, bei der alle an einem Strang ziehen. Und ich kann es nur noch einmal betonen: Wir sind auf dem richtigen Weg! Alle unsere Partner, Investoren und Insider der Szene haben es mir deutlich versichert: We're on the right way to be a global player! Danke und weiter so!" Zum Abschied werden neue T-Shirts und Lollipops mit Logo und Firmen-Mission verteilt.

19.30 Uhr: Besprechung mit einem potentiellen Kunden. Joppelt erläutert die Firmen-Mission und die Einzigartigkeit seiner eBusiness-Solution. Zum Abschied überreicht er einen Kugelschreiber und Luftballons für die Tochter seines Gesprächspartners. Service wird bei Joppelt gross geschrieben. "Kleine nette Gesten sind wichtig, erst recht in einer One-to-One Situation."

21 Uhr: Sushi-Essen im Restaurant "Osaka" mit Geschäfts-freunden. Man plaudert über Business Communities, Knowledge Management und Content Syndication, tauscht brandheisse Insider-Tipps aus dem eBusiness aus und erörtert die aktuelle Lage am Neuen Markt. Was wie ein gemütliches Treffen anmutet, ist oftmals knallharte Arbeit. "Hier werden wichtige Kontakte geknüpft, die wahren Big Deals vereinbart!"
Als Unterhaltung gibt es Karaoke. Joppelt ist auch hier ganz der Chef, wenn er kraftvoll und tiger-like den Tom Jones mimt.

0.30 Uhr: Endlich zu Hause! Doch die Arbeit ist längst noch nicht erledigt. Liegengebliebene und neue Emails wollen beantwortet werden, die Agenda für den kommenden Tag wird schon einmal gedanklich durchgespielt. Gas geben! Durchstarten! So lautet das Lebensmotto des Nils Joppelt. Aber immer keep smiling - logo! Nicht umsonst heisst die Botschaft seines Screensavers "Work hard, get the maximum of fun!".


Rutherford Brenton-Lucas,
CEO milchpudel.de
 

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